Konzert: willibald
Die Krone bleibt gefressen.
Willibald kämpfen sich durch das Chaos bröckelnder Fassaden und zerfallender Strukturen und zeigen, wie starker, intelligenter und kritischer Rock heute klingt. Mit Kontrasten, mit Fragezeichen und mit hoher Intensität. Der Sound erinnert zuweilen an die treibende Kraft von Savages, in den stilleren Momenten an PJ Harvey und an Sonic Youth in all ihrer Dissonanz. willibald sieht, beobachtet, hinterfragt. Stets wird das Glück gesucht — gefunden werden Inszenierungen davon, erzählt in romantischen Beziehungen, Ferienparadiesen und Werbeanzeigen. Im Zentrum steht die Frage: “Wo stehen wir, gefangen zwischen Lohnarbeit, Weltschmerz und Konsumempfehlungen?” Dieser Ungewissheit stellen sich willibald mit einem Aufstand verstörender Rückkopplungs-Salven und verletzlichem, einnehmendem Gesang. Popkulturelle Assoziationen werden aufbäumendem Noise entgegengestellt, bis die einsame Stimme im Lärm komplett erstickt. Diesem Mahlstrom zu entgehen ist schier unmöglich.
Deborah Spiller (Gitarre, Gesang)
Naemi Zurbrügg (Gitarre, Bogen)
Charles Grögli (Bass, Gesang)
Danilo Oesch (Schlagzeug)
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Kollekte, Richtpreis Fr. 20